Bild des Monats Mai 2024 ist Nr. 80 "Außenseiter"
Das in Acryl auf Leinwand erstellte Werk „Außenseiter“ hat eine Größe von 80cm x 60cm. Es zeigt geometrische Formen von sich teilweise überlagernden Rechtecken. Hierbei findet sich kein Muster in Form von Wiederholungen oder Symmetrie. Das Bild wirkt sehr bunt, obwohl neben Weiß und Schwarz nur fünf weitere Farben zum Einsatz kommen. Die Rechtecke stehen für die Vielfalt unserer Gesellschaft.
Bei der Betrachtung fallen wenige Rechtecke auf, die zweifarbig gestaltet sind. Durch eine Diagonale entstehen Dreiecke mit jeweils einem schwarzen Gegenstück. Diese drei andersartigen Formen stellen die Außenseiter dar. Die drei Außeneiter stören die Gleichmäßigkeit der Formen; sie gehören irgendwie nicht dazu, obwohl sie sich inmitten der Gesamtheit befinden. Gleichwohl ziehen diese Außenseiter den Blick mehr auf sich als die anderen Formen.
Kein Rechteck gleicht einem anderen, es sind also alles Individuen, die jedoch nach Farben sortierbar sind. So kann das Auge z.B. auf die Farbe Weiß „schalten“, über das Bild wandern und versuchen ein Muster, eine Struktur der weißen Individuen zu finden. Wie magisch angezogen werden auf diesem Weg auch immer die Außenseiter gestreift.
Das Wort „Außenseiter“ wird oftmals negativ besetzt verwendet im Sinne von „nicht dazugehören“, „gemoppt werden“, „schief angesehen werden“. Zu Unrecht, denn bewusst in die Rolle des Außenseiters zu treten, kann eine der besten Ideen sein. Besonders in der Kunst hat sich das schon oft gezeigt. Am Anfang ist Andersartigkeit oftmals mit Schmerz verbunden, der sich nach einiger Zeit aber legen kann, weil die Haltung der anderen in Bewunderung umschlägt.
Auch unter den drei Außenseitern im Bild gibt es wieder einen Andersartigen; ausgedrückt durch den Verlauf der Diagonalen von links unten nach rechts oben. Hat der Betrachter die Gesamtheit der Strukturen erfasst, setzt sich oft ein individuelles Betrachtungsmuster fest, wobei die Außenseiter oftmals am häufigsten gestreift werden. Damit drückt der Künstler das Positive und das Existenzrecht von Außenseitern aus. Und wie in diesem Bild stellen sie eine Bereicherung dar, denn ohne die Außenseiter würde das Werk eher monoton wirken.